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Der Symbolismus

Der Symbolismus, entstanden am Ende des 19. Jahrhunderts als Gegenreaktion auf rationalistische und materialistische Ideale, ist eine künstlerische Bewegung, die von der Literatur bis zu den bildenden Künsten reicht. Durch die Betonung des subjektiven Ausdrucks von Emotionen und Ideen ermöglichte er den Künstler*innen eine bis dahin beispiellose kreative Freiheit.

 

Entdecken Sie hier unsere Auswahl an Werken des Symbolismus

 

Der Symbolismus entstand als literarische Bewegung im Frankreich der 1880er Jahre. Er gewann erste Popularität im Jahr 1886 mit der Veröffentlichung des Manifests von Jean Moréas in Le Figaro. Als Reaktion auf den vorherrschenden Rationalismus und Materialismus in der westeuropäischen Kultur befürwortete er die Gültigkeit der reinen Subjektivität und den Ausdruck einer Idee anstelle der realistischen Darstellung der Welt.

Maßgeblich beeinflusst wurde der Symbolismus von dem Dichter Stéphane Mallarmé. Seine Überzeugung, dass Poesie die Realität besser ausdrücken könne, wenn sie parallel zur Natur verläuft, anstatt sie zu reproduzieren, wurde zu einem fundamentalen Prinzip dieser Bewegung.

In Mallarmés Worten:

 „Ein Objekt zu benennen bedeutet auch, drei Viertel des Vergnügens zu verlieren, das man in einem Gedicht findet... die Andeutung, das ist der Traum."

 

Der Symbolismus in den bildenden Künsten

 

Obwohl er sich zunächst in der Literatur ausbreitete, wurde der Symbolismus schnell mit einer neuen Generation von Malern in Verbindung gebracht, die die Konventionen des Naturalismus überwinden wollten. Die symbolistischen Maler waren der Überzeugung, dass Kunst vielmehr eine Emotion oder eine Idee widerspiegeln sollte, anstatt die natürliche Welt objektiv und nahezu wissenschaftlich darzustellen, so wie es Realismus und Impressionismus taten.
Mit dem Wiederentdecken der Kraft des individuellen Ausdrucks, die von den Romantikern des 19. Jahrhunderts gefördert wurde, betrachteten sie den symbolischen Wert oder Sinn eines Kunstwerks – als Ergebnis der Wiederbelebung emotionaler Erfahrungen beim Betrachter durch Farbe, Linie und Komposition. In der Malerei repräsentierte der Symbolismus eine Verschmelzung von Form und Gefühl, von Realität und Subjektivität des Künstlers.

 

Die Vorläufer des Symbolismus: Traumwelten und mysteriöse Gestalten

 

In einem 1891 veröffentlichten Artikel über Paul Gauguin gab Albert Aurier die erste Definition des Symbolismus als ästhetisches Konzept. Er beschrieb ihn als „die subjektive Vision eines Künstlers, ausgedrückt durch einen simplifizierten und nicht-naturalistischen Stil". Aurier lobte Gauguin als führenden Vertreter dieser Strömung. Dennoch wurden die Grundlagen der symbolistischen Malerei bereits in den 1870er Jahren von einer älteren Künstlergeneration gelegt, zu der Gustave Moreau, Puvis de Chavannes, Odilon Redon, Eugène Carrière, Arnold Böcklin und Edward Burne-Jones gehörten.

 

Gemälde von Odilon Redon das eine Person vor einem Schiff zeigt
Der entfremdete Fischer, 19. bis 20. Jahrhundert (Öl auf Leinwand) von Odilon Redon / Photo © Christie's Images / Bridgeman Images

 

Schon diese Künstler strebten danach, ihren Werken einen spirituellen Wert zu verleihen, indem sie imaginäre Welten schufen, die von geheimnisvollen Gestalten aus biblischen Erzählungen und der griechischen Mythologie sowie von fantastischen Kreaturen bevölkert waren.

Mit ihrer suggestiven Bildsprache prägten sie die vorherrschenden Themen des Symbolismus: Liebe, Angst, Furcht, Tod, sexuelles Erwachen, unerfüllte Sehnsucht. Die Frau wurde zum bevorzugten Symbol für den Ausdruck dieser universellen Emotionen und erschien abwechselnd als melancholische Jungfrau und bedrohliche Femme Fatale.

 

Vielfalt in der Kunst des Symbolismus: Ein Aufbegehren gegen den Verfall der modernen Gesellschaft

 

Im Gegensatz zu den Impressionisten bildeten die aufstrebenden Symbolisten in den 1880er Jahren eine heterogene Gruppe von Künstlern, die meist unabhängig voneinander arbeiteten und unterschiedliche ästhetische Ziele verfolgten. Anstatt eines gemeinsamen künstlerischen Stils vereinte sie vielmehr ein Pessimismusgefühl und eine Ermüdung angesichts des vermeintlichen Verfalls der modernen Gesellschaft. Die Symbolisten suchten nach einer Flucht aus der Realität, indem sie Träume und persönliche Visionen durch Farbe, Form und Komposition ausdrückten.

 

Gemälde von Puvis de Chavannes das eine halbnackte Frau vor Bäumen zeigt
Tamaris, um 1886-87 (Öl auf Leinwand) von Puvis de Chavannes / Bridgeman Images

 

Ihre nahezu universelle Vorliebe für großflächige Pinselstriche und flache, häufig abstrakte Formen wurde von Puvis de Chavannes inspiriert, der vereinfachte Formen verwendete, um abstrakte Ideen zum Ausdruck zu bringen. Seine gedämpfte Farbpalette und dekorative Gestaltung der Formen hatten einen bedeutenden Einfluss auf eine neue Generation von Künstlern, insbesondere Gauguin und den jungen Pablo Picasso.

 

Gauguin und seine Vision des Symbolismus: Die Suche nach einem verlorenen Paradies

 

Gauguins Symbolismus war einzigartig – er versuchte, der Zivilisation zu entkommen, indem er sich lieber den als primitiv geltenden und wenig industrialisierten Kulturen zuwandte, anstatt sich wie seine Vorgänger einer traumhaften, imaginären Welt hinzugeben. Sein Gemälde „Vision du Sermon" markiert den ersten bewussten Einsatz symbolistischer Elemente in seinem Werk.

 

Gemälde von Gauguin, das Jakob kämpfend mit einem Engel zeigt
Vision nach der Predigt (Jakob kämpft mit dem Engel) 1888 (Öl auf Leinwand) von Paul Gauguin / © National Galleries of Scotland / Bridgeman Images

 

Gauguins Suche nach dem verlorenen Paradies führte ihn schließlich in die Südsee, wo er seine Leinwände, Drucke und Skulpturen mit sehr persönlichen und esoterischen Bildern füllte, die sich willentlich einer klaren Interpretation entzogen.

 

Die Internationalisierung der Ablehnung des Naturalismus und der Erzählkunst

 

Obwohl der Symbolismus seinen Ursprung in Frankreich hatte, entwickelte er sich rasch zu einer internationalen avantgardistischen Bewegung, die sich in den letzten beiden Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts in ganz Europa und Nordamerika ausbreitete.

Der norwegische Künstler Edvard Munch, eng mit den Symbolistenkreisen verbunden, verbrachte einige Zeit in Paris, bevor er sich Anfang der 1890er Jahre in Deutschland niederließ. Munchs intensiv persönlicher Stil, der oft als symbolischer Naturalismus bezeichnet wird, thematisierte existenzielle Ängste der modernen Welt und verzichtete dabei auf exotische oder fantastische Motive.

 

Lithographie von Edvard Munch dass eine Frau zeigt, die von einem Skelett geküsst wird
Der Todeskuss, 1899 (Lithografie) von Edvard Munch / Bridgeman Images

 

Die meisten seiner Gemälde, die zwischen 1893 und 1902 entstanden, gehören zu einer Serie namens „Lebensfries". In diesen Bildern erforscht er die Themen Krankheit, Einsamkeit, Verzweiflung und psychisches Leiden in Verbindung mit Liebe. Zustände, die Munch als bezeichnend für „das Leben der modernen Psyche" sah.

Der Symbolismus erlebte in Mitteleuropa eine späte Wiederbelebung durch die Wiener Secession und insbesondere durch die Werke Gustav Klimts. Seine Arbeiten manifestierten eine tiefgehende Faszination für die schöpferischen und zerstörerischen Kräfte der weiblichen Sexualität. Klimts äußerst verzierte Stilrichtung offenbart die enge Verknüpfung des Symbolismus mit den parallelen Bewegungen in den dekorativen Künsten, wie beispielsweise dem Jugendstil.

 

Porträt der Adele Bloch-Bauer mit gold und silber von Gustav Klimt
Porträt der Adele Bloch-Bauer, 1907 (Öl, Silber und Gold auf Leinwand) von Gustav Klimt / Photo © Photo Josse / Bridgeman Images

 

Mit der Ablehnung des Naturalismus und dem Verzicht auf Erzählungen zugunsten der subjektiven Darstellung von Ideen oder Emotionen hatten die Symbolisten einen bedeutenden Einfluss auf die Kunst des 20. Jahrhunderts, insbesondere auf den deutschen Expressionismus und die Abstraktion.

 

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